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Betsson, ein in Malta lizenzierter und europaweit tätiger Poker- und Sportwettenanbieter, hat das Glücksspiel-Monopol in Schweden herausgefordert und ein eigenes Wettbüro mitten in Stockholms Haupteinkaufsstraße aufgemacht. Die Reaktion hat nicht lange auf sich warten lassen: Das Wettbüro soll schließen. Nun geht Betsson in Berufung, verweist auf das EU-Recht und lässt das Wettbüro weiter in Betrieb.

In vielen Ländern Europas ist die Rechtslage nicht endgültig geklärt, was das Glücksspiel anbelangt. Oft gibt es ein länderspezifisches Monopol, das es nur einem staatlich geführten Unternehmen erlaubt, sich in diesem Bereich zu engagieren. Dem widerspricht das EU-Recht, das es den Betreibern gestattet, sich in jedem Land Europas zu gleichen Bedingungen zu betätigen. Hier stehen klärende Urteile noch aus.

Betsson, ein in Malta lizenzierter und europaweit tätiger Poker- und Sportwettenanbieter, möchte die Entscheidungsfindung beschleunigen. In Schweden kam es deswegen zu einer besonderen „Herausforderung“: Mitten in Stockholms Haupteinkaufsstraße Götgatan 37 hat Betsson ein eigenes Wettbüro eröffnet. Laut schwedischem Recht darf aber nur der staatliche Monopolist Svenska Spel Glückspiele gegen Geld anbieten.

Die staatliche Reaktion hat nicht lange auf sich warten lassen. Am 7. November 2008 hat das Landesverwaltungsgericht von Södermanland die Berufung von Betsson in Hinsicht auf das Unterlassungsurteil der Lotterie-Inspektion abgelehnt und auch Betssons Eingabe nicht befolgt, doch zur Klärung der Angelegenheit nach einer vorläufigen Entscheidung des EU-Gerichtshofs zu ersuchen.

Diese Entscheidung wurde getroffen, obwohl schwedische Staatsanwälte und Gerichte, darunter auch der Oberste Gerichtshof und das Schwurgericht, festgestellt haben, dass sich das schwedische Lotterie-Gesetz nicht anwenden lässt, bevor das schwedische Glückspiel-Monopol nicht vor dem EU-Gerichtshof verhandelt worden ist.

Betsson ist deswegen fest der Meinung, dass das eigene Wettbüro in der Stockholmer Innenstadt im Einklang mit der EU-Gesetzsprechung steht und demnach völlig legal ist. Aus diesem Grund hat Betsson nun beschlossen, die Berufung vor das Berufungsgericht zu tragen, um eine Entscheidung auf höherer Ebene zu suchen.

„Angesichts der juristischen Situation müssen wir in Berufung gehen. Der Staat Schweden riskiert nun eine Schadensersatzklage. Die Lotterie-Inspektion und das Landesverwaltungsgericht spielen hier mit uns und verwenden das Geld der Steuerzahler als Wetteinsatz.“ Das sagt Pontus Lindwall, CEO von Betsson.

Das Wettbüro ist nun bereits seit sechs Monaten geöffnet: „Da wir sehr zufrieden sind mit dem Ergebnis, das unser Geschäft vor Ort generiert, denken wir eher über eine Expansion nach als daran, das Wettbüro zu schließen. Schließlich gibt das Büro nicht nur unseren Kunden die Möglichkeit, direkt vor Ort Wetten zu platzieren, was vor allem im Herbst mit steigender Intensität genutzt wurde, sondern auch uns die Chance, unsere Kunden einmal persönlich zu treffen und ihnen einen ganz besonderen Service angedeihen zu lassen. Wir haben bereits eine ganze Reihe regulärer Stammkunden, die es sehr genießen, ihre Wetten mit besseren Gewinnchancen direkt vor Ort platzieren zu können“, ergänzt Lindwall.

Die Betsson Malta Limited weist darauf hin, dass das Online-Glücksspiel in einigen Ländern verboten ist. In Deutschland gilt seit dem 1. Januar 2008 zum Ziel der Spielsuchtprophylaxe der Glücksspiel-Staatsvertrag, der Internet-Wetten und Glücksspiele gegen Geld verbietet und der von individuellen Gesetzen der einzelnen Bundesländer zum Glücksspiel noch ergänzt wird. Wichtig ist, dass das Glücksspiel oder das Buchen von Sportwetten unter Zahlung eines Geldeinsatzes generell erst ab dem vollendeten 18. Lebensjahr gestattet ist und dass die Teilnahme am Glücksspiel süchtig machen kann. Wer an Glücksspielen teilnehmen möchte, muss sich vorab über die Rechtslage im jeweiligen Bundesland, den Inhalt des Glücksspiel-Staatsvertrages und die Präventionsmöglichkeiten zur Spielsucht informieren.

Quelle : Malta-Online.de